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Besitz macht nicht unbedingt glücklich

Der innere Kompass ist das, was Gerald Hüther auch als die persönliche Würde eines Menschen beschreibt. Man sollte sich von niemanden einreden lassen, dass man noch alles Mögliche braucht, um glücklich zu sein. Gerald Hüther erklärt: „Plakate, Werbespots, Ratgeber und Angebote für ein besseres Leben empfinden sie als unwürdige Versuche, sie so zu behandeln, als könnten sie nicht selbst denken und eigene Entscheidungen treffen.“ Sich ihrer Würde bewusste Menschen nehmen von anderen Personen auch keine Angebote und Leistungen an, deren Bereitstellung die Würde der Erbringer dieser Angebote und Leistungen verletzt. Sie gehen nicht dorthin, wo Menschen sich für Geld zur Schaus stellen, sie besuchen kein Bordell, und sie kaufen auch keine Produkte, für deren Herstellung andere Menschen ausgebeutet und ausgenutzt werden. Gerald Hüther ist Neurobiologe und Verfasser zahlreicher Sachbücher und Fachpublikationen.

Nicht sehr viele Menschen folgen ihrem eigenen Kompass

Würdevolle Menschen erleben sich aus sich selbst heraus als wertvoll und bedeutsam. Auch wird niemand, der sich seiner Würde bewusst geworden ist, andere Menschen würdelos behandeln, sie also zum Objekt eigener Absichten, Bewertungen oder gar Maßnahmen machen. Gerald Hüther weiß: „Es sind noch nicht sehr viele Menschen, die ihrem inneren Kompass folgen, aber es werden immer mehr.“ Eine wachsende Zahl vor allem junger Menschen ist nicht mehr bereit, den alten tradierten Vorstellungen zu folgen oder ihr Leben wie in einem Hamsterrad zu verbringen und sich dabei selbst und anderen Lebewesen zu schaden.

Selbstverständlich gibt es krankmachende Erreger, Einzeller, Bakterien und Viren, die einen Menschen befallen können. Aber der menschliche Körper verfügt eben auch über sehr effektive Abwehrmechanismen. Diese sind normalerweise in der Lage, das Eindringen und die Vermehrung dieser Keime recht wirksam und auch nachhaltig zu verhindern, zumindest solange das Immunsystem eines Menschen nicht geschwächt ist. Natürlich gibt es auch genetische Ursachen für bestimmte Erkrankungen.

Gene allein machen einen Menschen nicht krank

Aber diese Anlagen allein machen einen Menschen nicht krank. Gerald Hüther erläutert: „Sie führen jedoch dazu, dass unsere Körperzellen versuchen, diese genetisch bedingten Defizite oder Veränderung ihrer Funktionsweise irgendwie auszugleichen, damit sie selbst – und dann auch wir – nicht daran erkranken oder sterben.“ Diese zellulären „Rettungsversuche“ sind aber oft nur Notlösungen, die selbst wiederum zu einer ganzen Kette von „Nebenwirkungen“ auf andere Zellen und in anderen Organen führen.

Die Störungen, die dann in Form bestimmter Symptome zutage treten, betrachte und behandelt man zwar als Erkrankung, aber in Wirklichkeit sind sie nur die Folgen dieser notdürftigen Versuche der menschlichen Körperzellen, ihre genetisch bedingten Handicaps auszugleichen. Selbstverständlich gibt es auch körperliche Verletzungen, Wunden, Knochenbrüche, sogar den Verlust von Körperteilen durch äußere Einwirkungen, beispielsweise als Folge von Unfällen. Aber auch das sind keine Krankheiten. So etwas kann passieren. Quelle: „Lieblosigkeit macht krank“ von Gerald Hüther

Von Hans Klumbies

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